Neue Entwicklerrichtlinie ab Oktober
Wer sagt dir, dass die Apps aus dem Apple App Store in Bezug auf Datenschutz und damit auf deine Privatsphäre ok sind?
Bis dato eigentlich niemand. Ab 3. Oktober: Apple selbst. Denn dann treten die neuen Datenschutzbestimmungen des Konzerns in Kraft, die von allen App-Entwicklern eine detaillierte Erklärung darüber verlangt, wie sie deine Daten sammeln, verwenden und auch weitergeben.
Konkret verlangt Apple von den App-Entwicklern, dass sie klar und explizit aufzeigen, wie sie die personenbezogenen Daten von Usern nutzen, sichern und teilen. Bevor Updates und neue Apps im App Store vertrieben werden, müssen die Entwickler ab 3. Oktober eine eigene Datenschutzerklärung mitliefern. Ja sogar die Testflight-Erprobungen von iOS-Apps funktionieren nur mehr dann, wenn die Erklärung aufliegt. Außerdem dürfen die Entwickler ihre Datenschutzerklärung nur ändern, wenn sie eine neue Version ihrer App zur Verfügung stellen. Denn ansonsten könnten sie ja einfach nach Übermitteln ihrer App eben mal schnell die Datenschutzerklärung in ihrem Sinne optimieren. No way! Mit der Privatsphäre seiner User nimmt es Apple da sehr genau. Bestehende Apps bleiben einstweilen ohne Datenschutzerklärung im App-Store – bis zum nächsten Update, dann wird die neue Regel auch für sie schlagend.
Wie werden die Daten abgegriffen, verwendet und weitergegeben?
Wir kennen das ja: Datenschutzerklärungen, die irgendwie tief im Dickicht eines Dienstes/Webseite versteckt vor sich hin schlummern und zudem kaum verständlich sind. Auch diesen Missstand eliminiert Apple: Die Datenschutzerklärung muss in der App auf „einfache Art und Weise“ zugänglich sein und eben beinhalten welche Daten die App sammelte, wie sie diese sammelt und nutzt. Diese neue Vorschrift beinhaltet auch Drittanbieter. Die Entwickler müssen also offenlegen, mit wem die Daten geteilt werden – beispielsweise Analyse-Tools oder Werbenetzwerke – und es muss sichergestellt sein, dass auch solche Partner sich an die Datenschutzrichtlinie halten. Weiters muss die App bekanntgeben, wie die Datenspeicherung und -löschung aussieht und die Nutzer informieren, wie sie ihre Zustimmung zurücknehmen oder die Löschung ihrer Daten beantragen können.
EU-Datenschutzgrundverordnung als Vorbild?
Wenn dir das alles jetzt bekannt vorkommt, hast du ganz recht: Es wird zwar nicht offiziell verkündet, aber alles in allem scheint Apple sich mit der Datenschutzgrundverordnung der EU beschäftig zu haben bzw. hat diese als Vorbild genommen. Zumindest klingen die neuen Datenschutzrichtlinien des Konzerns wirklich sehr danach. Auch Apple versucht damit, den Usern mehr Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten und damit mehr Schutz für ihre Privatsphäre zu geben.
Ein Vorab-Opfer der neue Richtlinien hat es bereits jetzt gegeben:
Facebooks VPN-App Onavo wurde auf eine Anfrage von Apple hin „freiwillig“ aus dem App-Store entfernt. Eine mit der App vertraute Quelle gab dazu an, dass Facebook damit in der Lage war zu prüfen, wie User ihre Geräte außerhalb von Facebook nutzen … Das passt ja mal wieder gut zum skandalgeschüttelten Facebook und zeigt außerdem, dass Apple es ernst meint.
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Quelle: Zdnet.com