Drei mutige Bauern in Berchtesgaden haben kürzlich einen Schleuser ergriffen und an die Polizei übergeben. Doch nun sind sie in der Zwickmühle – die Polizei untersucht, ob ihr Vorgehen den Gesetzesvorgaben entsprach.
Der Schleuser, ein Serbe, brachte am Mittwoch illegal 18 Migranten in einem stark überfüllten Transporter über einen kleinen Grenzübergang nach Deutschland. Frühmorgens setzte er die Geschleusten unterhalb eines Bauernhofs ab und versuchte anschließend zu fliehen. Die drei Bauern zerrten ihn aus seinem Auto und hielten ihn fest.
Die Staatsanwaltschaft prüft nun die Verhältnismäßigkeit der Festnahme durch Privatpersonen. Der Serbe behauptete, dass die Männer ihn schlugen, als sie ihn festhielten. Landwirt Hans H. ist verwirrt: „Wir haben lediglich unsere bürgerliche Pflicht erfüllt. Der Mann hätte sein kriminelles Handeln fortgesetzt, wenn wir ihn nicht gestoppt hätten.“ Weiter sagt er: „Wir haben den Mann nicht geschlagen.“
Das bayerisch-österreichische Grenzgebiet ist regelmäßig von illegalen Grenzübertritten und Schleusungen betroffen. Die Bundespolizei ist überlastet und die Bevölkerung verliert langsam ihre Geduld.